Lieder und Texte von Bertolt Brecht, Hanns Eisler und Kurt Weill überraschen durch ihre Aktualität; amüsante Szenen gestatten einen ironischen Blick in die Schreibwerkstatt des Dichters.

Als „Chor Kölner Gewerkschafter“ hat stimmt so – chortheater köln diese Stücke vor 35 Jahren mit Begeisterung aufgeführt. Heute beschäftigt sich das Kölner Chortheater-Ensemble erneut mit seiner „großen Liebe“ und stellt fest, dass die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts entstandenen Werke die Aufführenden und das Publikum gleichermaßen berühren – immer noch – oder wieder? Liegt dies in der beispiellosen Kunst des Dichters und seiner Komponisten begründet, oder ist es die politische Situation, oder vielleicht eine Mischung aus beidem?

Aber nicht nur die zeitgemäße Umsetzung unsterblicher Lieder, provokanter Texte und der Liebeslyrik Bertolt Brechts erwartet Sie an diesem „unmöglichen“ Brechtabend.

stimmt so – chortheater köln hat sich – ein wenig respektlos – mit der Frage befasst, wie diese Werke entstanden sind, und zeigt in frechen und witzigen Szenen, wie seine „Schreibwerkstatt“ damals funktionierte. Dort hockt Brecht zusammen mit Eisler beim Schachspiel und notiert eifrig die Aussprüche seiner Mitmenschen. Helene Weigel singt ihm derweil ihre eigene Version der Seeräuber-Jenny um die Ohren: „Meine Herren, heute sehn Sie mich Gläser abwaschen und ich mache das Bett für Brecht.“

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